Hintergrund und Geschichtliches

Am Rande des Nationalparks Eifel, in einem alten Eichenbestand wird ein historischer Holzkohlemeiler aufgebaut und verkohlt.
Im angrenzenden Gebiet des Kermeters hat es in den letzten Jahrhunderten viele historische Meilerplätze gegeben. Allein im Gebiet des Nationalparks Eifel sind mittlerweile über 1.400 Meilerplatten kartiert. Dort haben die Eifel-Köhler ursprünglich jede Holzart die ihnen vor die Axt kam in den Meiler eingebaut, um Holzkohle zu produzieren. Diese Holzkohle wurde dann von Fuhrleuten zu den Hüttenwerken der Eisenindustrie ins Schleidener-Tal gebracht. Diese Holzkohle diente den Hüttenwerken Jahrhunderte lang als Energielieferant zum Schmelzen von Eisenerz. Mit Aufkommen der Eisenbahnen in unserer Eifelregion wurde dann langsam die Holzkohle von der Steinkohle verdrängt.
Der Beruf des Köhlers war früher in der Bevölkerung ein Handwerk das keine hohe Anerkennung hatte. Die Köhler lebten und arbeiteten lange Zeit des Jahres ausschließlich im Wald. Das waren die "schwarzen Männer" aus dem tiefen Wald, meistens eine arme Bevölkerungsschicht, die man nicht richtig einordnen konnte. Durch ihre rußige und staubige Arbeit im Wald waren sie auch nicht so gepflegt wie der Rest der Bevölkerung. Viele Geschichten, Gedichte und Lieder gibt es über die "Schwarzen Männer" aus dem Wald.
Unter der Köhlerei versteht man die Herstellung von Holzkohle mit Hilfe eines Meilers. Der Meiler selbst ist ein geordneter Holzstapel mit 1. und 2. Gesetz, einer Fülle und einer luftdichten Abdeckung aus Grassoden und Meilererde.
Nach dem Zünden des Meilers wird dieser verschlossen. Durch das Anlegen von Zug- und Rauchlöchern wird er kontrolliert verkohlt. Die Verkohlungsphase dauert ca. 9 Tage, während dieser Zeit bearbeitet der Köhler den Meiler rund um die Uhr. Er überwacht und steuert den Verkohlungsprozess, damit der Meiler kein Feuer fängt und nicht erlischt. An der Farbe des austretenden Rauches kann der geübte Köhler erkennen wie weit dieser Prozess fortgeschritten ist. Die chemischen Vorgänge im Innern des Meilers bezeichnet man als trockene Destillation. Bei Temperaturen von 250 bis 400 Grad Celsius werden unter verminderter Luftzufuhr Wasser, Gase, Teere und andere Stoffe aus dem Holz ausgetrieben. Übrig bleibt Holzkohle die fast aus reinem Kohlenstoff besteht. Sie hat einen sehr hohen Heizwert und findet Verwendung als Grillkohle, sowie in der Filter- und Medizintechnik.
Die Herstellung von Holzkohle ist seit mehr als 2.000 Jahren bekannt, und wurde vor allem in allem in den deutschen Mittelgebirgslagen betrieben.

Diese uralte Technik der Köhlerei wird in Düttling wieder betrieben.

Kulturerbe

Unser Düttlinger Holzkohlenmeiler ist als immaterielles Kulturerbe in das Verzeichnis der UNESCO aufgenommen worden“

Ende 2014 wurden erstmals 27 Traditionen und Wissensformen in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Hierzu zählen auch die lebendigen Traditionen des Köhlerhandwerks und der Teerschwellerei.

Der Präsident des Europäischen Köhlervereins Herr Karl-Josef Tielke sagte zu dieser Anerkennung :

„Mit dieser Anerkennung wird die große Bedeutung der Köhlerei und Teerschwellerei in der technischen und kulturellen Entwicklung der Menschheit Rechnung getragen.

Ohne das Köhlerhandwerk wäre bis ins 18. Jahrhundert kein Gramm Erz geschmolzen und verarbeitet worden, ohne die Teerschweller kein Schiff seetüchtig gewesen.

Wir werden auch künftig alles daran setzen, das alte Handwerk unserer Vorfahren in Ehren zu halten, in seiner Vielfalt öffentlich zu praktizieren und den kommenden Generationen überliefern.“

 

Das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes ist ein Spiegelbild der kulturellen Vielfalt in Deutschland. Zum immateriellen Kulturerbe zählen Bräuche und Feste, Wissensformen, darstellende Künste und Handwerkstechniken.

Als Anerkennung dürfen auch wir das Logo der UNESCO nutzen , es steht für das Motto:

„Wissen. Können. Weitergeben“